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Wir informieren rechtzeitig über den genauen Ort und Termin.
- Wir möchten alle Teilnehmenden bei allen Veranstaltungen und Dialog bitten unsere Verhaltensregeln einzuhalten!
Ein respektvoller Umgang und eine sachliche Diskussion miteinander ist uns wichtig.
Für alle, die noch Anregungen brauchen oder einfach Plakate für unsere Demo ausdrucken möchten:
Bereits stattgefundene Veranstaltungen
Demo am 04. Mai 2024 um 10:30h
Stadthausplatz, Scharnhauser Park

Hier die Mitschnitte in der Reihenfolge der Wortbeiträge der Fraktionen:
CDU
Die Linken
Freie Wähler
SPD
Bündnis 90 /
Die Grünen
Hallo zusammen,
Wow, wir freuen uns, dass auch heute wieder so viele gekommen sind. Schön, dass Ihr alle da seid.
Zugleich ist es auch ein trauriges Zeichen, dass wir uns heute wieder treffen müssen. Es zeigt, dass wir noch nicht am Ziel sind. Aber wie ich an den aktuellen Stellenausschreibungen sehe: Es tut sich was. Wenn auch langsam und intransparent hinter den Kulissen.
Und der Gemeinderat hat die Stadt beauftragt, im kommenden halben Jahr Alternativen zu prüfen, wie man das Problem lösen kann. Ein richtiger Schritt. Wenn dies auch bedeutet, dass ein halbes Jahr nichts passiert. Offenbar ist noch immer nicht bewusst, welche Probleme sich Eltern jeden Tag stellen. – Jeden Tag.
Worum geht es uns?
Begonnen hat alles mit den neuen Öffnungszeiten in der Kita Kunterbunt. Wir haben dann aber gesehen, dass viele KiTas in Nellingen das Problem haben. Und auch, dass viele Eltern gar keinen Grippen-oder Kita-Platz bekommen. Da wussten wir:
Das kann so nicht bleiben! Es geht um unsere Kinder. Um alle kleinen Zwerge in Ostfildern.
Wir haben uns an den Gesamtelternbeirat gewandt, der seiner Aussage nach mit dem Träger in engem Austausch steht. Er sieht sich in einer beratenden moderierenden Rolle. Zudem haben wir dem Oberbürgermeister einen Brief geschrieben. Zurück kam eine E-Mail. Wir haben die erste Demo organisiert.
Was ist passiert?
Leider ist die Rückmeldung vom Träger und aus dem Gemeinderat bisher eher verhalten. Wir haben alle eingeladen, hier heute zu sprechen. Wer gekommen ist, seht Ihr ja an der Rednerliste. Ist unser Anliegen nicht wichtig?
Von einem kinderfreundlichen Ostfildern zu erzählen ist das Eine. Etwas zu tun, das Andere. Wir hoffen, dass den folgenden Reden auch Taten folgen.
Sind die Kitas nicht wichtig? Sind unsere Kinder nicht wichtig?
Wir haben ganz konkrete Lösungsvorschläge. Ihr könnt diese im Internet unter https://kitastrophe-ostfildern.de nachlesen. Gerne hätten wir diese mit dem Oberbürgermeister als Träger besprochen. Er aber offensichtlich nicht mit uns. Die Gespräche mit den Mitarbeitern vom Bürgermeisteramt waren zwar höflich, aber bislang ohne konkrete Zusagen. Und ohne Erfolge.
Ich habe das Gefühl, dass der Träger nicht versteht, was er den Eltern antut. Wir haben in der Kita Kunterbunt eine Umfrage gemacht, was die kurzen Öffnungszeiten bedeuten:
- Eltern, die ihre Kinder unter der Woche nicht sehen.
- Eltern, die ihre Arbeitszeit reduzieren müssen. Das ist weniger Einkommen – und das bei diesen hohen Kitagebühren!
- Eltern, die auf den guten Willen der Kollegen und des Arbeitgebers angewiesen sind.
- Und sogar eine Mutter, die ihren neuen Job nicht antreten konnte.
Und immer wieder Notbetreuung. Faktisch bedeutet dies für einen Elternteil, seinem Arbeitgeber und Kollegen mitzuteilen, dass man unzuverlässig nach Hause muss, um sich um das Kind zu kümmern. Eine Unzuverlässigkeit, die auf die Eltern zurückfällt.
Und das bei KiTa-Gebühren, die so hoch sind, dass sie über dem liegen können, was das Finanzamt als Betreuungsaufwand ansetzt. Das bedeutet, dass jede zusätzliche Minute bezahlte Betreuungszeit den Eltern im Geldbeutel fehlt.
Ja, wir verstehen das Problem. Es gibt zu wenig Erzieher*innen. In ganz Deutschland.
Aber wenn man sich nicht aktiv mit dem Problem auseinandersetzt: Den Letzten beissen die Hunde.
Da reicht es auch nicht wenn – wie medial dargestellt – man als Träger auf Leistungen an Erzieher*innen verweist, die alle bekommen. Die zum Teil sogar Leistungen aus dem Tarifvertrag sind!
Wir haben ganz konkrete Vorschläge gebracht. Warum versucht die Stadt nicht, diese mit uns umzusetzen?
Ein Beispiel: Das Forcieren einer Zusammenarbeit mit dem Tageselternverein, um von dort Personal zu bekommen. Ohne sachliche Begründung in einem Nebensatz wurde das Projekt nicht weiterverfolgt. Warum?
Das Einstellen von Hilfspersonal, wenn man die Stellen für Erzieher*innen nicht besetzt bekommt. Warum passiert das nicht?
Und so weiter, und so fort.
Wir haben konkrete Vorschläge. Aber warum will uns keiner hören?
Warum werden diese nicht umgesetzt?
Müssen wir laut werden?
Dann werden wir laut! (an die Masse): Dann werden wir laut!
Liebe Kinder,
schön, dass Ihr heute alle hier seid.
Habt Ihr Eure Pfeifen dabei? Eure Töpfe?
Dann zeigt mal her, ob die Laut sind. Lasst uns das ausprobieren.
Wisst Ihr warum wir heute hier sind?
Habt Ihr einen Kita-Platz? Seid Ihr gerne in der Kita?
Wir sind hier, damit das auch so bleibt.
Oder bist Du eines der Kinder, die noch keinen Platz hat? Auch für Dich sind wir hier. Damit Du zu den anderen in die KiTa kannst.
Das Problem ist, dass es nicht genug Erzieher*innen gibt. Aber es gibt Lösungen. Und diese wollen wir. Und darum müssen wir laut werden. Zeige deinen Erzieher*innen, dass Du gerne in die Kita gehst.
Könnt Ihr laut werden?
Wir sind hier für Eure Kita.


Ort der Veranstaltung: Platz vor dem Stadthaus, Gerhard-Koch-Str. 1, 73760 Ostfildern
U-Bahn-Station “Scharnhauser Park” U7/U8 direkt in der Nähe
Demo vom 12.04.2024, 16 – 17h
An der Halle in Ostfildern-Nellingen
Über 130 Teilnehmende waren dabei:
Eltern, Kinder, Großeltern und viele andere Unterstützer.
Vielen Dank!







Ich habe hier einen imaginären Brief an die Erzieherinnen von unserem kleinen Mann.
Wollt Ihr ihn hören?
Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer,
Unser kleiner Mann liegt uns sehr am Herzen.
Deshalb war es für uns kein leichter Schritt, ihn Euch anzuvertrauen.
Aber heute bringen wir ihn morgens hin, er winkt uns zu und fühlt sich bei Euch wohl.
Ich sehe: Er lernt viel. Viel mehr, als wir ihm beibringen könnten. Von den anderen Kindern. Und vor allem von Euch. Andere Kinder lernen Integration und die Deutsche Sprache. Ich habe gelernt: Ihr macht einen tollen Job.
Ich finde es bemerkenswert, wie Ihr versucht, bei Personalausfällen den Betrieb aufrecht zu erhalten. Umschichtet. Und immer noch so toll für die Kinder da seid. Ihr seid das Rückrat. Haltet den Betrieb aufrecht. Dafür sind wir dankbar. Auch deshalb muss etwas geschehen: Damit wir Euch unbedingt behalten. Wir wollen Euch unterstützen.
Sicher versuchen die Träger Ersatz zu suchen für die, die gegangen sind. Aber nur auf der eigenen Homepage werben? Andere Träger suchen in unserem Blättle nach Personal und werben quasi vor der Haustüre ab? Was höre ich? Es dauert Wochen, bis es zum Bewerbungsgespräch kommt? Dann jemand, der nur stundenweise kommen will und Ihr weiter die Hauptlast tragen müsst?
Laut Kita-Leitung bemüht sich der Träger um die Belange unserer Kita. Von anderen Kita-Leitungen habe ich anderes gehört. Diese haben noch andere Probleme.
Kita-Teilschließungen, die am Morgen der Schließung angekündigt werden. Die KiTa-Gebühr für den vollen Monat und das Essen für den Tag müssen die Eltern trotzdem bezahlen. So auch kommenden Montag wieder für Gruppe Blau in der Kunterbunt.
Und wer passt an diesem Tag auf das Kind auf? – Jemand der an diesem Tag dem Arbeitgeber nicht zur Verfügung steht. Wie reagieren Kollegen darauf?
Ihr wisst, wie wichtig es ist, dass der Betrieb aufrecht erhalten bleibt. Denn für die Eltern geht es um ihre Existenz. Wir haben in einer KiTa eine Umfrage gemacht. Das Ergebnis: Einige sind in ihren Jobs gefährdet.
Letztes Jahr war die KiTa noch 41 Stunden in der Woche offen. Dann waren es 40. Jetzt sind es 35.
Wie soll man da arbeiten gehen? Und nur noch ab 7:30.
Was bedeutet das im Alltag?
Ein Vater der sein Kind morgens nicht mehr sieht.
Mitarbeiter die morgens um 8 Uhr nicht im Betrieb sein können.
Bei jeder Abweichung und Neuordnung der Zeiten Abhängigkeit und auf Verständnis hoffen: von Kollegen und dem Chef. Dort als unzuverlässig zu gelten.
Wie funktioniert das bei Verkaufspersonal, wo der Laden um 8.00 Uhr aufmacht, Krankenhauspersonal, Lehrern?
Eine Mutter konnte einen neuen Job nicht antreten.
Jedes einkaufen, jeder Krankenbesuch, alles wird zum Problem, weil man keine Betreuung hat. Weil alles zu eng gesponnen ist.
Vollzeit? Mit gesetzlich vorgeschriebenen Pausenzeiten und Weg zur Arbeit? Nicht machbar.
Dann noch die fiesen Kleinigkeiten. Bei uns kann man beispielsweise nicht vernünftig vor der KiTa parken. Flächen wären da, sie sind nur nicht ausgewiesen. Stattdessen gibt die Stadt Eltern Ordnungsgelder, die Kinder auf den Weg zur Arbeit absetzen.
Eigentlich sind diese Kita-Öffnungszeiten nur für Eltern möglich, bei welchem ein Elternteil zu Hause bleibt. Das Zeit hat, das Kind zu Fuß zur Kita zu bringen. Und bei Schließung einspringen kann. Eine Person, die ihre Ausbildung in der Zeit nicht nutzt. Karrierenachteile hat. Weniger Rente. Wie in alten Zeiten.
Das Ganze bei Kita-Gebühren, die viel höher sind, als im Umreis. – Bemerkenswert: Höher als das, was die Finanzämter als Kosten für Kinderbetreuung akzeptieren. – Das bedeutet, dass jede zusätzliche Stunde Betreuung den Familien als Bargeld im Geldbeutel fehlt.
Eigentlich müssten sich laut Rechtsprechung die Öffnungszeiten an den Belangen orientieren. Und die Gebührenhöhe müsste ebenfalls abgewogen werden. Wir konnten hierzu keine Unterlagen finden und unsere Anfrage dazu hat der Träger bislang ignoriert. Wir wissen nicht, was Grundlage für die Entscheidungen war und wie die Ermessenserwägungen ausgesehen haben mögen. Da stellt man sich die Frage, ob geschlossen wird und die Gebühr erhoben wird, weil man es einfach machen kann und zu wenige sich dagegen wehren.
Was macht der Chef des Trägers? Herr Bolay? Er wirbt für Ostfildern als kinderfreundliche Stadt. Auf unser Schreiben reagiert er – mit einer E-Mail. Anstatt die Sache zur Chefsache zu machen, schickt er Mitarbeiter. Diese begrüßten den Elternbeirat mit: „wir haben Ihnen nichts mitgebracht“.
Die im Gespräch herausgearbeitete Möglichkeit, eine Übergangsbetreuung mit dem Tageselternverein zu organisieren, ist soweit wir wissen, über eine Bedarfsabfrage nicht hinausgekommen. Bis heute ist nichts passiert.
Was brauchen wir?
- Unterstützung für die Kita: Neue Personalkonzepte: Wer kann die Erzieher*innen unterstützen? Kann man ihnen anderes Personal zur Seite stellen? Und wie bekommt man das Personal?
- Mitarbeitende halten: Retention Management
- Aktive Personalsuche: Active Sourcing, Headhunter, Stepstone, und so weiter. Ja. Es gibt zu weniger Erzieher*innen in Deutschland. Aber wenn man sich nicht aktiv darum kümmert, gilt: Den Letzten fressen die Hunde.
- Sicherstellen von über 40 Stunden Öffnungszeiten. Sei es mit Hilfspersonal oder Tageseltern. Und zwar schnell!
- Finanzielle Entlastung für die Familien für die seit Januar entstehenden Kosten
- Anpassen der Höhe der Kita-Gebühr auf ein normales Level
- Und das wichtigste: Kommunikation auf Augenhöhe und Wertschätzung.
Das hätten wir heute Herrn Bolay gerne selbst gesagt und haben gefragt, ob er uns seine Sicht der Dinge mitteilen möchte. Wir haben zugegebener Maßen spät geplant und deshalb spät eingeladen. Dennoch bleibt es eine Frage der Prioritätensetzung, welche Termine man am Ende wahrnimmt.
Wir sind gerne bereit, uns aktiv einzubringen. Aufgaben zu übernehmen. Haben Gesprächsangebote abgegeben.
Nehmen Sie, Herr Bolay, bitte ihre Aufgabe auch wahr.
“Kitastrophe in Ostfildern” – Demonstration zieht über 130 Teilnehmende an
Bei strahlendem Sonnenschein versammelten sich am vergangenen Freitag mehr als 130 engagierte Bürgerinnen und Bürger “An der Halle” in Ostfildern-Nellingen, um auf die drängende “Kitastrophe” in der Stadt aufmerksam zu machen. Die Demonstration, die von besorgten Eltern und Unterstützern organisiert wurde, bot eine Plattform für die Forderung nach dringenden Verbesserungen im Kitabetrieb und in der Betreuungssituation für Kinder.
Die Veranstaltung begann mit einem bewegenden Redebeitrag, in dem ein imaginärer Brief an die Erzieherinnen verlesen wurde. Dieser Brief würdigte die unermüdliche Arbeit und den Einsatz der Erzieherinnen und unterstrich die Bedeutung ihres Berufs für die Gesellschaft. Er betonte jedoch auch die prekäre Lage, in der viele von ihnen aufgrund von Personalmangel, unzureichenden Arbeitsbedingungen und mangelnder Wertschätzung arbeiten müssen.
Im Anschluss daran folgte eine Kundgebung, bei der verschiedene Forderungen an die Stadtverwaltung und den Träger der Kitas präsentiert wurden. Zu den Hauptanliegen gehörten eine Verbesserung bei der Personalsuche und -haltung, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für das pädagogische Personal, eine finanzielle Entlastung der Eltern, die Rückkehr zur Ganztagesbetreuung sowie die Schaffung neuer Betreuungsplätze.
Die Veranstaltung lief friedlich und sachorientiert ab. Die Teilnehmenden brachten ihre Anliegen mit Transparenten, Plakaten und lauten Parolen zum Ausdruck, ohne dabei die Ruhe und den Respekt zu verlieren.
Besonders ermutigend war die Gegenwart einzelner Gemeinderäte, die ihr Interesse an einem weiterführenden Austausch zeigten, insbesondere im Hinblick auf konkrete Lösungen für die bestehenden Probleme. Ihr Erscheinen und ihre signalisierte Gesprächsbereitschaft wurde von uns positiv aufgenommen und als ein erster Schritt in die richtige Richtung gewertet.
Insgesamt war die “Kitastrophe in Ostfildern” Demonstration ein eindrucksvolles Zeichen für die Dringlichkeit der Situation und die Entschlossenheit der Gemeinschaft, sich für eine bessere Betreuung und Bildung unserer Kinder einzusetzen. Wir hoffen nun auf weiteren Dialog und konkrete Maßnahmen seitens der Stadtverwaltung und des Trägers, um unseren Forderungen gerecht zu werden, vorgeschlagene Lösungen aufzugreifen und eine nachhaltige Verbesserung herbeizuführen.


Ort der Veranstaltung: An der Halle, Esslinger Str. 26, 73760 Ostfildern