Im August 2023 haben wir zunächst erfahren, dass in unserer Einrichtung die Ganztagesbetreeung von 41h/Woche zunächst auf 40h/Wochen zum 01.01.2024 reduziert werden sollte und in dem Zusammenhang die Öffnungszeiten der KiTas in Ostfildern harmonisiert werden.
Die bisherige Öffnungszeit von 7:00 von Mo-Fr wurde damit auf 7:30 Mo-Fr geändert. Argumentiert wurde diese Maßnahme seitens des städtischen Trägers, die Stadt Ostfildern, um eine höhere Verlässlichkeit der Kinderbetreuung zu erreichen.
Bereits dieser Schritt hat vereinzelt berufstätige Eltern – insbesondere Alleinerziehende sowie im Schichtdiensttätige Eltern – vor erste Herausforderungen gestellt, um Beruf und Familie gerecht zu werden.
Dann jedoch wurden die Eltern über den offiziellen Trägerbrief vom 23.11.2023 in Kenntnis gesetzt, dass eine weitere Betreuungszeitreduktion zum 01.01.2024 erforderlich wird und nunmehr lediglich noch 35h/Woche KiTa-Betreuung aufgrund geänderter Personalsituation möglich ist. Damit wurde die komplette Ganztagesbetreuung für unsere KiTa-Einrichtung aufgekündigt. Diese Ankündigung hat lediglich mit rd. 5 Wochen Vorlauf stattgefunden.
Die Elternbeiräte haben daraufhin eine Elternumfragen gestartet, um die Auswirkungen auf die betroffenen Eltern der Ganztagesbetreuung abzufragen. In einem ersten Gespräch mit einer Trägervertreterin, der Kita-Leitung und dem Elternbeirat am 12.12.2023 zu der Betreuungssituation wurde erste Ergebnisse aus der Elternumfrage mit den Konsequenzen für Eltern aufgezeigt. Wir hatten gehofft, dass uns entsprechende Interimslösungen zumindest angeboten würden. Jedoch kam seitens des städtischen Träger gar nichts. Wir, als Elternbeiräte, haben dann der Trägervertreterin einige Vorschläge und Ideen unterbreitet, wie eine Interimslösung aussehen kann, um die Situation für die Eltern und Kinder zu mildern. Gerade auch, weil die berufstätigen Eltern teilweise nicht mehr vollumfänglich wie bisher ihrer Arbeit nachgehen konnten, sondern entsprechend reduzieren und damit Einkommensausfälle hinnehmen mussten.
Leider blieben unsere Vorschläge auch nach etlichen Wochen unbeantwortet, so dass der Elternbeirat daraufhin einen offenen Brief an den Trägerverantwortlichen Oberbürgermeister Bolay und den Gemeinderat geschrieben und darin eine Reihe verschiedener Lösungsoptionen vorgetragen haben. Mit unseren Lösungsoptionen adressieren wir einerseits die Ursachen für die eingetretene Betreuungssituation als auch eine Minderung der Auswirkungen für betroffene Familien.
Die Antwort war leider sehr ernüchternd und hat keine Bereitschaft seitens des Trägerverantwortlichen Herrn Oberbürgermeister Bolay enthalten, die betroffenen Familien zu unterstützen. Zudem wurde uns in einem weiteren Treffen mit zwei Trägervertretrinnen, der Kita-Leitung und dem Elternbeirät am 04.03.2024 die nächste Hiobsbotschaft verkündet, dass aufgrund weiterer Personalabgänge eine weitere Betreuungszeitreduktion auf nur noch 30h/Woche droht.
Angesichts der dramatischen Auswirkungen für Eltern und Kinder und der Perspektivlosigkeit mit der uns der städtische Träger alleine lässt, sehen wir uns zum Handeln gefordert.
Dieser aktuelle Zustand ist für uns Eltern und Elternbeiräte untragbar!
Update 23.04.2024
Am heutigen Abend wurde uns in einer kurzfristig anberaumten Elternbeiratssitzung seitens des städtischen Trägers verkündet, dass aufgrund weiterer Personalabgänge die Betreuungszeit zum 01.05.2024 auf 30h/Woche reduziert werden muss. Die zuvor schon dargestellte Befürchtung ist damit real geworden. Eine weitere Zumutung für die Eltern ist diese Ankündigungsfrist von lediglich einer Woche, um ggf. Arbeitszeitverkürzungen oder -regelungen mit ihren Arbeitgebern besprechen und vereinbaren zu können. Wir haben darauf hingewiesen, dass der städtische Träger am Ende die Verantwortung für Einkommensverluste und mögliche Jobverluste der Eltern trägt, wenngleich wir hoffen, dass es dazu natürlich nicht kommt.
Trotz intensiver Gespräche ließ sich leider keine Konstellation (z. B. über Schließung an den Brückentagen) mit dem noch vorhandenen und zulässigen Betreuungsschlüssel finden, um zumindest noch für Mai die bisher schon reduzierten 35h/Woche zu halten.
Ernüchternd für uns Elternbeiräte war auch erneut, dass wieder einmal nur von unserer Seite Interimslösungen, wie eine Betreuungsüberbrückung durch Eltern analog Radolfzell eingebracht wurden. Es schien auch hier wieder so, als wenn der Träger im Fachbereich die Möglichkeiten dazu gar nicht kennt. Immerhin hat man sich bereit erklärt, das genannte Modell einmal zu prüfen.
Wir sind gespannt, ob das diesmal gelingt.
Update 01.03.2025
Nach langem Ringen hat der Gemeinderat gemeinsam mit der Stadtverwaltung Ostfildern endlich das „Offenburger Modell“ mit der Malteser Spiel- und Betreuungszeit bei uns umgesetzt – ein großer Erfolg für das Engagement und die Demonstrationen der Kitastrophe Ostfildern.
In der Kita Kunterbunt wurde Ende September 2024 ein entsprechendes Pilotprojekt gestartet, das von allen Beteiligten sehr gut angenommen wird. Sowohl Eltern als auch Erzieherinnen und Erzieher sind spürbar entlastet, und die Kinder lieben die zusätzliche Betreuungszeit und die vielfältigen Spielangebote. Die Nachfrage ist hoch, sodass wir hoffen, dass möglichst viele Familien von dieser Interimslösung profitieren können.
Gleichzeitig bleibt unser mittel- und langfristiges Ziel, wieder einen regulären Kitabetrieb sicherzustellen.